Hamburger Kunsthalle
Liebe Leute, endlich schaffen wir es mal wieder von unseren Reisen zwischen Kultur und Natur zu berichten. Und das, obwohl diese spezielle Reise jetzt schon wieder drei Monate zurückliegt. Mountainbike technisch waren wir dieses Jahr mehr auf bekannten Gebieten unterwegs wie dem Bikepark Brandnertal (Der Bikepark Brandnertal hat uns dieses Jahr wahnsinnig enttäuscht. Die Lines waren schlecht in Schuss mit wahnsinnig vielen Bremswellen. Diese unerfreuliche Entwicklung ging außerdem einher mit einem enormen Preisanstieg- unser Fazit: Bäh), Flumserberg oder Albstadt. Wir haben uns aber fest vorgenommen, nächstes Jahr experimentierfreudiger zu werden und außerdem kommt auf jeden Fall noch ein neuer Beitrag zu Davos Klosters.
Aber genug vom allgemeinen Lagebericht, kommen wir zu einem weiteren Museum, das wir diesen Sommer besuchten. Sebi und ich haben uns im August/September dazu entschieden einen Road-Trip zu machen und haben neben Kopenhagen, Heidelberg und Lübeck die Hanse-Stadt Hamburg besucht. Auch wenn zwei Tage natürlich viel zu wenig sind um die Stadt überhaupt halbwegs erfassen zu können, fanden wir Hamburg super und auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man denn auf Städtetrips steht. Und übrigens, wusstet ihr, dass Hamburg die größte EU-Stadt ist, die nicht Hauptstadt des Landes ist (wurde zumindest bei „Wer stiehlt mir die Show“ gesagt und die werden es hoffentlich wissen). Natürlich haben wir uns nicht nur Teile der Stadt angeschaut, sondern sind auch in ein Kunstmuseum beziehungsweise die Kunsthalle Hamburg gestolpert.
Anreise
Je nachdem von wo man kommt ist es leichter oder schwieriger nach Hamburg zu gelangen. Die Stadt an sich ist rein verkehrstechnisch schonmal eine ordentliche Herausforderung und der Fahrlehrer höchstpersönlich ist direkt am Eingang der Stadt in einen Blitzer gefahren. War aber natürlich auch eine ganz fiese Situation 🙂 Abgesehen davon ist die Stadt sehr voll und es ist nicht unbedingt genießbar in Hamburg Auto zu fahren. Daher am besten direkt ein Parkhaus suchen oder zum Hotel fahren, wo man ssuuuupppperrr günstig parken darf:D Also unsere Empfehlung an dieser Stelle, Auto so schnell wie möglich an einem sicheren Ort abstellen und je nach Wetter zum Zielort laufen oder den Öffentlichen Verkehr verwenden. Unerwarteter Weise konnten wir in Hamburg strahlenden Sonnenschein genießen und wanderten fröhlich frisch, mit plattgesessenen Hintern, direkt in die Kunsthalle Hamburg. Die Kunsthalle ist zum Glück, vor allem im Zeitalter von Google Maps, leicht aufzufinden. Sie befindet sich direkt beim Hauptbahnhof, was die Anreise mit Öfis sinnvoll und einfach macht. Des Weiteren ist sie riesig und daher auch absolut nicht zu übersehen.
Wenn ihr es in die Kunsthalle rein geschafft habt (was nicht schwer ist, da alles super ausgeschrieben ist), könnt ihr euch entweder direkt vor Ort ein Ticket kaufen. Falls ihr krass seid und euch bereits im Vorhinein online Tickets geholt habt, kann es natürlich direkt losgehen. Der reguläre Ticket-Preis liegt bei 16 Euro, Studis zahlen die Hälfte. Es gibt außerdem die Möglichkeit, eine Stunde vor Schließung des Museums rein zu gehen und dafür nur 8 Euro regulär oder 5 Euro ermäßigt zu bezahlen. Wir waren aber recht froh, dass uns bei unserem Besuch noch zwei Stunden zur Verfügung standen, da die Sammlung des Museums sehr beeindruckend ist, von den Räumlichkeiten ganz zu Schweigen. Wer aber bei Museen recht schnell und effizient durchläuft oder beispielsweise nur Interesse am modernen Teil hat, kann es locker in einer Stunde schaffen und sich so Geld sparen.
Das Museum
Die Kunsthalle Hamburg ist nicht nur definitiv einen Besuch wert, sondern hat uns generell total begeistert. In unseren Augen daher für Kunst Begeisterte ein Muss. Das riesige Gebäude an sich ist schon sehr beeindruckend und außerdem noch voll mit Kunst aus allen Epochen und Richtungen. Wir haben mit dem klassischen Rundgang durch die Sammlung begonnen und schauten uns die Werke, von Munch, Kirchner bis hin zu Caspar David Friedrich und Max Liebermann, genau an. Von kleinen Bildern bis hin zu riesengroßen, von Klassischer Moderne bis zu Romantik und Expressionismus ist alles mit dabei und auch Skulpturen und Büsten gilt es zu entdecken. Wer lieber moderne Kunst sehen möchte, muss die Treppen der Kunsthalle hinunter steigen und sich in den Keller begeben, wo sich die zeitgenössische Kunst oftmals befindet. Dort entdeckt ihr Installationen, sowohl mit Licht als auch mit Klang, Bilder, Gemälde, Fotografien und vieles mehr. Besonders beeindruckt hat uns (warhscheinlich mehr mich als Sebi) die Installation einer Künstlerin, die französische Sprichwörter über Frauen auf Stoff stickte und damit eine ganze Wand füllte. So weist sie auf die inhärente Misogynie dieser bekannten Sprichwörter hin, die uns oftmals so leicht über die Lippen gehen. Die „Lebensweisheiten“ wurden in Originalsprache an der Wand platziert, wodurch Sebi einiges an Übersetzungsarbeit leisten musste. Ich Sprachgenie habe nämlich das Erlernen der französischen Sprache bereits nach zwei Wochen Duolingo aufgegeben. An dieser Stelle solltet ihr also (falls ihr selbst nicht französisch sprecht) entweder einen Privatübersetzer dabeihaben oder eine Übersetzungsapp verwenden um dieses Werk erfassen zu können. Hier ein Beispiel der vielen Sprüche an der Wand.
Wie ihr auf den Bildern aus dem Museum wahrscheinlich herauslesen könnt, befinden sich in der Kunsthalle nicht nur zahlreiche Gemälde, sondern auch eine Vielzahl an Skulpturen. Während ich meistens wenig Begeisterung für Skulpturen, Büsten und Statuen aufbringen konnte, war Sebi direkt überzeugt (wahrscheinlich, weil sie sich für Fotos super eignen). In der Hamburger Kunsthalle bin ich nun aber ganz offiziell Skulpturen-Fan geworden und habe direkt angefangen zu googlen. Es galt herauszufinden wie lange es noch dauern wird, bis ich mir meine erste Giacometti Statue leisten kann. Spoiler Alarm, definitiv nicht dieses Jahr. Mal schauen wie lange es noch dauern wird:D
Fazit
Die Kunsthalle Hamburg reiht sich zu den großartigen Museen die wir besuchen durften, wie dem Kunsthaus Basel oder Zürich und dem Städel Museum, ein. Die Kunsthalle verfügt über eine großartige Sammlung, ist anschaulich kuratiert und auch der moderne Teil im Keller hat uns (teilweise, wie das bei zeitgenössischer Kunst eben ist) beeindruckt. Wie bei jedem Museum gibt es natürlich auch hier einzelne Werke, die uns weniger angesprochen haben, die Fülle an bekannten Künstler*innen und Werken hat uns aber definitiv überzeugt.