Café Stadtkind
Es ist Freitagmorgen. Ein wunderschöner aber gleichzeitig sauheißer Tag in Konstanz. Aufgrund der Hitze war es unmöglich, länger als halb 8 im Bett zu bleiben und so sprangen wir früh morgens aus den Federn. Die etwas realistischere Version dieses Morgenszenarios ist, dass wir verschwitzt und muffelnd durch die Sonne aufgewacht sind, die durch unsere weißen, halb durchsichtigen Vorhänge hereingestrahlt ist. Nach einer kurzen französischen Dusche machten wir uns zackig auf den Weg durch die, noch leere und nicht allzu heiße Altstadt. Unser Ziel war das Siegercafé unserer letzten Abstimmung, das Stadtkind. Wir sind schon öfters zu dem hübschen Café in der Brauneggerstraße geschlendert, haben aber bisher leider immer (dreimal, immer ist also leicht übertrieben) ein volles Café plus Warteschlange vorgefunden. Na gut, wir sind jeweils an Samstagen oder Sonntags (Mittags!:D) hingegangen, da kann es an einem so charmanten Ort wie dem Stadtkind schon mal passieren, dass man kurz warten muss. Diesmal waren wir aber erfolgreich und haben es nicht nur vor, sondern auch in das Stadtkind geschafft.
Location
Das Stadtkind befindet sich in der Brauneggerstraße und liegt somit nicht ganz inmitten der Stadt sondern leicht dezentral. Falls ihr also in der Nähe vom Schänzle oder der HTWG wohnt und nicht ganz bis in die Stadt laufen möchtet, ist das Stadtkind der perfekte Ort um zu Frühstücken oder sich einen Kaffee to go zu holen. Bereits um halb neun haben wir das Café gestürmt, wo noch die letzten Vorbereitungen vorgenommen wurden. Der Innenraum des Stadtkindes ist sehr liebevoll und detailreich eingerichtet und erneut gibt es allerhand zu entdecken. Der Innenraum des Cafés ist recht schmal, da es eine große Theke inmitten des Raumes gibt. Geht man bis nach hinten durch, findet ihr noch einen zusätzlicher Raum vor, mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten. Wer gerne die Sonne genießen möchte, kann auch im Außenbereich Platz nehmen. Die kleinen Tische vor dem Café erinnern an französische Cafés, wie wir sie in Paris des Öfteren gesichtet haben. Außerdem befindet sich direkt vor dem Café ein Kreisverkehr, wo es allerhand interessanter Verkehrsbeobachtungen zu machen gibt. Stellt euch vor, auch Straßenverkehr kann unterhaltsam sein, vor allem im Konstanzer Paradies. Das Paradies ist übrigens der Name des Stadtteils und ja es gibt sicherlich zahlreiche Wortwitze und oder Anmachsprüche dazu. Gute habe ich aber bis jetzt noch nicht viele gehört 🙂
Essen und Trinken
Weil wir so stolz auf uns selber waren, dass wir es so früh aus dem Bett geschafft haben, dachten wir, wir hätten zu unserer üblichen Bestellung noch ein weiteres Stück Kuchen verdient. Mag auch daran liegen, dass Sebi eine gewisse Vorliebe für Mandarinenkuchen besitzt, die ich nicht so ganz unbedingt zu 100 Prozent teile. Nicht das ich ihn nicht mag, ich würde nur den guten alten klassischen Käsekuchen immer bevorzugen. Dreimal dürft ihr raten, was ich bestellt habe:). Zu unserem Cappuccino gab es sogar noch einen kleinen Keks mit dazu, was uns natürlich extra gefreut hat. Zunächst waren wir unschlüssig, ob wir unsere Bestellung eigenständig an der Theke abholen sollten oder nicht, aber schlussendlich haben wir es wieder an den Platz geliefert bekommen. Unsere Faulheit hat sich also ausgezahlt. Wie es aus den vorherigen Sätzen schon hervorgeht, bestellt ihr an der Theke. Dort bestand außerdem die Möglichkeit, sich einen Wasserkrug und Gläser mitzunehmen.
Der Grund für die langen Warteschlangen wurde uns schnell klar. Der Käsekuchen war klassisch und schmeckte genauso, wie Käsekuchen sein soll. Auch Sebi war äußerst zufrieden mit seinem Mandarinenkuchen. Das Zepter für den besten Kaffee Konstanz‘ bleibt allerdings weiterhin bei der Romeo Espressobar. Erneut ist unsere Begründung, dass wir den Kaffee dort einfach in unser Herz geschlossen haben. Das Stadtkind ist aber erneut, wie auch das Seegold, keinesfalls abgeschlagen, sondern lieferte einen großartigen Cappuccino, der euren feinen Geschmacksknospen sicher sehr gut schmecken wird. Ob uns das italienische Flair im Romeos zu stark betüdelt hat? Wer weiß. Es gilt auf jeden Fall zu sagen, dass ihr im Stadtkind sicherlich nicht enttäuscht werdet. Preislich und Qualitativ gibt es nämlich absolut rein gar nichts auszusetzen. Das Stadtkind bietet sich außerdem für einen entspannten Brunch mit Freunden sehr an, da das Frühstücksmenu uns durch seine Vielfalt sehr überrascht hat. Leider hatten wir keine Zeit für einen ausgiebigen Brunch, werden dies aber hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft noch nachholen.
Service
Die Stimmung im Stadtkind war sehr angenehm. Die Mitarbeiter*innen waren freundlich und auch die Stimmung der Mitarbeiter*innen untereinander war sehr entspannt. Wie in vielen anderen Cafés auch, werden die Besucher*innen gebeten, dass Geschirr selbstständig abzuräumen, was wir natürlich auch brav gemacht haben. Alle Tische im Innenraum waren sauber geputzt, sodass das Stadtkind einen sehr gepflegten Eindruck gemacht hat. Wasser darf man sich an der Theke selber mitnehmen.
Beim Fotografieren der Innenräume und des Cafés an sich wurden wir kurz ein bisschen blöd angeschaut, aber wer kanns den Mitarbeiter*innen übel nehmen, wenn Freitags um halb 9 ein Typ mit einer Riesenkamera ins Café watschelt und Detailbilder von der Theke oder den Regalen macht (da schau ich selbst machmal ziemlich bescheuert in die Wäsche).
Fazit
Liebe Leute, wir können euch sagen, im Stadtkind werdet ihr sicherlich nicht enttäuscht werden. Das Café ist hübsch eingerichtet, das Essen und der Kaffee wunderbar und die Mitarbeiter*innen sehr freundlich. Wir empfehlen euch nur, vielleicht nicht zu Höchstbetriebszeiten in das Stadtkind zu gehen, wenn ihr die Wartezeit umgehen möchtet. Aber ich denke mal, wenn das Stadtkind es schafft, dass sich Leute anstellen, ist das doch sicherlich schon ein Wertesiegel an sich. Wir waren auf jeden Fall überzeugt und würden jederzeit wieder dorthin gehen. Unser Fazit also: Auf ins Stadtkind!
Bilder wie immer von Sebifoto