Städel Museum in Frankfurt
Liebe Leute, wir haben den Anfang des neuen Jahres genutzt, um uns auf einen kleinen Roadtrip zu begeben. Das Ziel des Roadtrips war es, den Neujahresblues, der unvermeidlich einsetzt, wenn man zwei Wochen in einem kleinen Kaff in Österreich verbringt und die lästige Erkältung nicht aus dem System bekommt, endlich mal wieder zu beenden. Aber genug von der seltsamen Zeit zwischen den Jahren und ab ins Jahr 2023. Wir sind am 6. Januar nach Köln gefahren, um uns die Stadt mal etwas genauer anzusehen. Zuvor haben wir natürlich noch einen kurzen Stopp in der Schweiz eingelegt, um uns ein paar „Dreikönigsküchlein“ zu holen. Das sind 4-6 krapfenähnliche Gebäcke und in einer befindet sich ein kleines Männchen. Wer das Männchen findet, darf sich die Krone aufsetzen. Die Krone hat dieses Jahr wieder Sebi aufgesetzt bekommen, wir wechseln uns da immer ab (bzw. zuerst hat er gewonnen, dann ich und jetzt wieder er). Ich dachte ja, dass wir nach Köln wieder nach Konstanz düsen, aber der gute Sebi hatte andere Pläne. Wir haben einen Abstecher nach Frankfurt gemacht, um uns das Städel Museum genauer anzuschauen. Hier unsere Eindrücke.
Anreise
Wir sind direkt von Köln nach Frankfurt gefahren. Ich Dödel wusste von dem ganzen nichts und war daher sehr überrascht, als Sebi mir gesagt hat, dass wir noch einen Abstecher nach Frankfurt machen. Ich hatte die Stadt nur als Bankenstadt im Kopf und daher keinen Plan, was wir beide dort spannendes unternehmen könnten. Ich wurde natürlich direkt eines Besseren belehrt. In Frankfurt befindet sich nämlich das Städel Museum. Wir parkten das Auto in einem Parkhaus, da es gar nicht so leicht ist, ein Hotel mit Tiefgaragenplatz zu finden. Hier hatten wir ziemliches Glück, da das Parkhaus zwei Stunden später vollkommen voll und verstopft war. Vom Parkhaus aus sind wir dann direkt zum Städel Museum gelaufen, ein recht schöner Spaziergang an der Main. Dort sind wir ungewollt durch einen kleinen Flohmarkt gelaufen, auf dem alles Mögliche angeboten wurde.
Wir empfehlen euch auf jeden Fall, das Auto so schnell wie möglich abzustellen und euch auf die Öffis zu berufen, da das Autofahren in Großstädten meist eher wenig Sinn macht. Spart euch also lieber den Stress und parkt das Auto in einem Parkhaus. Wir haben nach dem Museumsbesuch die Straßenbahn zum Hotel genommen und haben uns so gleichzeitig einen Überblick über die Stadt gemacht.
Das Museum
Kommen wir nun aber zurück zum Städel Museum. Wir haben die Tickets online gekauft und sind so sehr schnell und unkompliziert in die Ausstellungen gekommen. Das Museum hat von 10 bis 18 Uhr geöffnet und kostet 16 Euro für Erwachsene, 14 Euro für Studis, Schüler*innen etc. Hier findet ihr alle nötigen Infos bezüglich eures Besuchs. Das Städel Museum ist sehr bekannt und hat eine großartige Sammlung an Kunst. Warum das Museum sich so großer Bekanntheit und Beliebtheit erfreut, ist uns schnell klar geworden.
Das Gebäude an sich ist wunderschön und bietet viel Platz für alle möglichen Werke der verschiedensten Kunstgenres und Epochen. Bei den älteren Werken hat uns vor allem das Frauenporträt von Botticelli begeistert, das eine Frau mit aufwendiger Frisur im Profil zeigt. Dieses befand sich in einem kleinen Nebenraum. Es lohnt sich also auch in die kleinen Nebenräume zu gehen, da sich dort oft Schätze verbergen. Sehr eindrücklich positioniert war das Werk „Die Blendung Simsons“ des bekannten Malers Rembrandt. Ihr erkennt das Werk schon von Weitem. Während ihr darauf zu lauft, könnt ihr es aus den verschiedensten Distanzen und Positionen auf euch wirken lassen. Nicht nur die Größe ist an diesem Gemälde faszinierend, sondern auch die Präzision und die Brutalität der gezeigten Szene.
Doch das Städel Museum hat nicht nur die „große“ Kunst der alten Maler ausgestellt, sondern auch zahlreiches aus der Zeit des Expressionismus (sind wir uns mal ehrlich, auch die Expressionisten sind wahre Meister ihres Fachs). Ihr findet Kirchner, Degas, Picasso und Beckmann in den vier Wänden des Museums vor und könnt diese bestaunen. Ein kleiner Tipp an dieser Stelle. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich bin meistens nach 30 Bildern schon nicht mehr so ganz aufnahmefähig, wie ich es vor den 30 Bildern noch war. Sebi und ich gehen daher immer zuerst in den Teil des Museums, der uns (oder wohl eher mich, der Arme wird einfach immer mitgeschleppt) am meisten interessiert. Wir haben daher mit der Kunst des 20 Jahrhunderts begonnen, sind anschließend in die zeitgenössische Sammlung, unten im Keller gegangen und haben uns ganz zum Schluss noch die alten Meister angeschaut.
Tatsächlich haben uns beide (ja, auch Sebi) die zeitgenössischen Künstler*innen am meisten begeistert. Das Städel Museum verfügt über unglaublich beeindruckende Räumlichkeiten, die der Kunst den ihr zustehenden Raum zum Atmen und Wirken geben. Wenn ihr mit dem Lastenlift ganz nach unten fahrt, erwartet euch eine sehr eindrückliche Sammlung an zeitgenössischen Werken. Francis Bacon hat uns wunderbar verstört, Yves Klein präsentiert sein blau und auch Gerhard Richter ist in der Galerie vertreten. Der Keller hat uns daher am besten gefallen und wie zutreffend ist es, die zeitgenössische und meist unkonventionelle Kunst im Keller zu präsentieren. Wir finden, schon ziemlich passend. Daher Daumen hoch!!
Fazit
Falls ihr also vorhabt, jemanden von Kunst zu überzeugen und zu begeistern, oder einfach sehr coole Fotos zu machen, dann empfehlen wir das Städel Museum zu hundert Prozent. Das Museum ist gut strukturiert, übersichtlich, groß und besitzt außerdem einen sehr schönen Museumsshop. Die Reise nach Frankfurt lohnt sich auf jeden Fall, alleine um das Städel Museum zu besuchen.
Fotos wie immer vom wunderbaren Sebifoto.