Kultur,  Kunst,  Museum,  Schweiz

Kunstmuseum Zürich

Kunsthaus Zürich

Vielleicht ist Kunst nicht das erste was einem einfällt, wenn man an die Schweizer Stadt Zürich denkt. Ich persönlich denke eher an eine reiche Stadt, in der sich niemand eine Wohnung leisten kann, coole Leute mit noch cooleren Cabrios rumfahren und der Preis für einen Kaffee im Starbucks um die acht Franken Minimum beträgt. Zu letzterem Punkt muss aber auf jeden Fall gesagt werden, dass ich mich im Starbucks auch übers Ohr hauen hab lassen. Kleiner Tipp! an dieser Stelle: Wenn der Starbucks-Mitarbeiter euch in, für mich kaum verständlichem Schweizerdeutsch, fragt ob ihr irgendwas im Kaffee haben wollt, sagt einfach immer nein. Ich wollte eigentlich einen stinknormalen Cappuccino, habe schlussendlich einen Karamell-Latte mit einem extra Shot Espresso und Topping bekommen. Aber mein missglückter Starbucks Besuch ist nicht das einzige, was mir zu Zürich einfällt. Mir fällt außerdem direkt die Geschichte eines anderen Österreichers ein, die mir mal in Zürich erzählt wurde. Sie geht wie folgt: Es war einmal ein Österreicher, der seine Freunde in einer Bar in Zürich auf ein paar Getränke einladen wollte. Als der Bartender ihm den Preis für die Drinks gesagt hat, war seine Antwort nur: „Hä, wie ich will doch nicht den ganzen Laden kaufen?!“ Ende. Ich glaube bis dahin konnte ich mich noch nie so gut mit einem meiner Landsmännern identifizieren. Aber genug davon, wie teuer die Schweiz ist. Das haben wir alle schon oft genug gehört. Und nein, heute geht es auch nicht um unseren Bike-Trip auf den Uetliberg (der Bericht kommt auf jeden Fall noch!), sondern wieder mal um Kunst, Kultur, Museen und ganz viele spannende Bilder. Es geht um das Kunsthaus im Herzen der Stadt Zürich. 

Kunstmuseum Zürich
Kunstmuseum Zürich von Sebifoto
Kunstmuseum Zürich
Alte Kunst die es zu entdecken gibt! von Sebifoto

Anreise

Parkhäuser und Parkplätze gibt es in Zürich sehr viele, da findet bestimmt jeder was. Die Parkplätze sind zwar sicher nicht billig, allerdings auch nicht so, dass man dafür einen Kredit aufnehmen muss. Wenn ihr die Parkpreise aus Konstanz beispielsweise gewohnt seid, dann sind die in Zürich zumindest nicht erschreckend. Auch mit der Bahn ist Zürich ganz leicht zu erreichen und ein Fußmarsch vom Bahnhof zum Kunsthaus dauert maximal 15 Minuten. Das Kunsthaus ist recht leicht zu finden, in den Zeiten von Google Maps sowieso. Es liegt zwischen See und Hauptbahnhof. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt von Zürich, oder den See entlang ist ebenfalls zu empfehlen, da der Stadtkern wirklich sehr hübsch ist.

Das Kunsthaus Zürich ist mit dem Kunsthaus Bregenz keinesfalls zu vergleichen, obwohl es ebenfalls von außen ein recht moderner, kantiger Betonklotz ist. Das Kunsthaus in Zürich ist sehr viel größer als jenes in Bregenz und umfasst eine gigantische Sammlung an moderner Kunst und alter Kunst. Die Ausstellungen wechseln regelmäßig (Bis Ende Mai 2022 könnt ihr noch eine Ausstellung zu „Yoko Ono“ anschauen), die Sammlung kann man sich aber jederzeit ansehen und das ist auf jeden Fall zu empfehlen. 

Die Tickets für die einzelnen Ausstellungen kosten 23 Franken und wenn man Student*in/Schüler*in etc. ist spart man sich fünf Franken und bezahlt 18 Franken. Auf der Website gibt es noch eine längere Liste an allen möglichen Ermäßigungen, vor allem für Studierende in Zürich. Mittwochs ist der Eintritt, laut Website gratis. Ob der Eintritt für die einzelnen Ausstellungen auch gratis ist, steht allerdings nicht explizit auf der Website. Wieder ein Kleiner Tipp!, der allerdings mehr eine Erinnerung als ein wirklicher Geheimtipp ist: Vergesst nicht euch wieder Münzen für die Spinde mitzunehmen.

Die Sammlung

Kunstmuseum Zürich
Beeindruckendes Werk in einem beeindruckenden Umfeld. Claude Monet

Das Kunsthaus Zürich ist absolut beeindruckend. Die Sammlung umfasst eine riesige Anzahl an Werken. Von christlichen Skulpturen (falls ihr vergessen habt wie Maria und das Jesu Kind aussahen) über expressionistische Werke wie die von Hodler, Schiele oder Paul Klee bis hin zu wunderschönen Gemälden des Impressionismus‘ wie Monet, Gaugin oder Cezanne. Aber der Reihe nach. 

Ich als Fan der Wiener Expressionisten bin natürlich durch die Werke von Kokoschka und Schiele vollends auf meine Kosten gekommen (auch wenn „Die Windsbraut“ von Kokoschka leider nicht in Zürich sondern in Basel hängt). Dennoch sind die Werke von Schiele und Kokoschka, die man ein bisschen suchen muss, sehr beeindruckend. Wenn man sich richtig schön von Kunst verstören lassen möchte gibt es einiges von Füssli oder Böcklin (erneut das bekannteste Werk Böcklins „De Toteninsel“ hängt in Basel, aber zum Glück sind Zürich und Basel ja keine Konkurrenten hust hust) zu bewundern, deren Kunst wahrlich außergewöhnlich ist. Auch eines der bekannten Salvador Dali Bilder, mit den langbeinigen Figuren, befindet sich im Kunsthaus Zürich. Und welche(r) Kunststudent*in hat noch nie einen Essay oder ein Thesenpapier über den bekannten Kupferstich „Adam und Eva“ von Albrecht Dürer geschrieben. Hier könnt ihr in Live betrachten. Kleiner Tipp!, geht nicht zu nah an die Bilder ran. Sonst wird eine Art Mini-Alarm ausgelöst und eine Person der Museumsaufsicht wird um die Ecke gerauscht kommen um euch böse Blicke zuzuwerfen.

Am allermeisten haben mich und (haltet euch fest, sogar der autobegeisterte Freund fands cool) Sebi allerdings die Skulpturen von Giacometti begeistert. Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt sind die Skulpturen stark an eine Perspektive gebunden und wandeln sich so, je nachdem ob ihr sie von vorne, hinten oder der Seite betrachtet. Ich bin normalerweise recht konservativ und ein Fan der Malerei. Skulpturen, Plastiken und Installationen können mich nicht immer begeistern, aber diese Skulpturen von Giacometti sind auf jeden Fall sehenswert und faszinieren aus jeder Perspektive.

Weitere Künstler*innen die der Sammlung in Zürich angehören: Angelika Kauffmann, Edvard Munch, Paul Cezanne, Jackson Pollock, Frank Stella, Cy Twombly, Cindy Sherman und sehr viele mehr. Denkt aber daran, dass natürlich nicht alle Werke die ganze Zeit ausgestellt werden. Hier könnt ihr euch informieren, was derzeit ausgestellt wird.

Fazit

Die Sammlung des Kunsthauses Zürich ist absolut beeindruckend, genauso wie die Räumlichkeiten, in denen sie ausgestellt werden. Das Museum ist übersichtlich gestaltet, sodass man sich nicht in einem Überschwall an Altarbildern verirren kann (wie es in anderen Museen durchaus der Fall ist). Es ist eine tolle Mischung aus alter Kunst, Skulpturen und Installationen der aktuellen Kunstszene. Das Kunsthaus ist daher nicht nur für kunstinteressierte spannend, sondern auch für alle anderen die der Kulturszene zumindest ein bisschen etwas abgewinnen können.

Kunstmuseum Zürich
Kunstmuseum Zürich von Sebifoto

Hier geht es zu den offiziellen Websites

Kunsthaus Zürich

https://www.kunsthaus.ch

Fotos von
Sebastien Kaiser
https://sebifoto2021.com

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