Brandnertal
Egal was man an seinem eigenen Fahrstil verbessern möchte, Kurven fahren, Technik, Geschwindigkeit oder Körperhaltung, der Bikepark Brandnertal ist der perfekte Ort um zu üben und sich zu verbessern. Die Sportanlage liegt über Bludenz und kann durch eine kurvige Straße erreicht werden. Beim Hochfahren, sowie auch beim Runterfahren sollte aber aufgepasst werden, da viele Mountainbiker*innen nicht nur auf den Trails schnell unterwegs sind und die Straße an manchen Stellen doch sehr eng werden kann. Je nachdem, wann man den Bikepark besucht, sollte man sich früh genug auf den Weg machen, da der Parkplatz sich, gerade am Wochenende, schnell mit Besucher*innen füllt. Nicht nur Biker*innen, sondern auch Wanderer, wobei die Anzahl an Mountainbike begeisterten doch zu überwiegen scheint. Unter der Woche ist es traumhaft im Bikepark Brandnertal, da es kaum Wartezeiten an den Liften gibt und ihr auf den Trails freie Bahn habt. Falls es im Rahmen des möglichen für euch ist, dann besucht den Bikepark auf jeden Fall auch mal unter der Woche. Aber auch bei vollem Betrieb an den Wochenenden funktionieren die Lifte wunderbar und wir hatten noch nie Probleme mit Gedrängel oder unhöflichen Biker*innen oder Mitarbeiter*innen.
Erster Besuch im Bikepark
Unser erster Besuch im Bikepark liegt schon etwas längere Zeit zurück, nämlich im Sommer 2020. Damals waren wir noch mit unseren E-Bikes unterwegs und reisten auch mit diesen zum Bikepark. Je nachdem, wie es um die Ausdauer steht kann man sich ein vier Stunden Ticket für 38 Euro kaufen, oder aber ein Tagesticket für 44 Euro (für Erwachsene). Wir haben uns beim ersten Mal für ein Tagesticket entschieden, um nicht unter Zeitdruck zu geraten. Da die Konzentration allerdings schneller nachlässt, als einem manchmal lieb ist, hätten uns auch vier Stunden gereicht, um uns vollends auszutoben. Falls ihr allerdings ohne E-Bike anreist, würden wir euch auf jeden Fall ein Tagesticket empfehlen. Denn mit einem Bio-Bike besteht für euch zusätzlich die Möglichkeit, bis ganz nach oben zu gelangen. Der zweite Lift nimmt nämlich keine E-Bikes mit. Der Lift befindet sich ziemlich am Anfang des roten Trails. Die Liftfahrt dauert ein wenig, die Aussicht von oben ist allerdings atemberaubend. Es lohnt sich also auf jeden Fall, bis ganz nach oben zu fahren, auch wenn ihr dafür ein bisschen länger braucht (daher ist ein Tagesticket in diesem Fall sinnvoll).
Bei unserem ersten Besuch blieb es aber noch bei dem ersten Lift und den beiden Abfahrten, die von der „Mittelstation“ starten. Zunächst wirkte der Bikepark riesig und unübersichtlich, gefüllt mich eindrucksvollen Downhill-Bikes und bunten Outfits. Man sollte sich aber von den gefährlich aussehenden Biker*innen nicht einschüchtern lassen, denn die Stimmung im Bikepark war sehr entspannt und höflich. Einzig von den Liftmitarbeitern darf man sich (als E-Bike-Fahrer*in) einiges anhören, da diese die schweren Bikes auf den Lift heben müssen. Später haben wir dann bemerkt, dass eine Liftkarte mit dem E-Bike gar nicht nötig ist, da wir auf der Teerstraße die zu den Trails hochführt, sogar noch schneller oben waren. Besonders wenn eine lange Schlange am Lift ist, was im Sommer öfters der Fall ist, lohnt es sich daher auf jeden Fall, auch mit dem E-Bike in den Bikepark zu gehen. So kommt man sehr sparsam davon, kann seinen Akku ausnützen und entkommt den blöden Sprüchen.
Die Liftmitarbeiter waren aber dennoch sehr freundlich und bei unserem dritten (oder vierten?:D) Besuch im Bikepark haben wir sogar einen Lolli geschenkt bekommen. Unseren Bikes ist außerdem noch nie etwas passiert und sie sind immer gut oben angekommen (wir übrigens auch). Die Liftfahrt dauert zwar immer ein bisschen, aber diese erzwungene Pause ist genau richtig um zu quatschen, sich auszutauschen oder einfach die Aussicht zu genießen.
Die Trails
Nach einer ungefähr fünfzehn Minuten langen Fahrt mit dem Sessellift kommt man schließlich bei der Mittelstation an. Es gibt außerdem einen weiteren Lift, der ganz nach oben führt, dieser ist aber wie bereits erwähnt nicht für E-Bikes geeignet. Falls ihr mit dem Bio-Bike dort seid, ist es aber sehr zu empfehlen, auch mal ganz nach oben zu fahren. Der Bikepark hat eine blaue Line (Tschengla-Unchained), eine rote (Tschäck The Ripper) und eine schwarze Downhill Line (Tschack Norris). Wir haben natürlich mit der blauen Line angefangen, die sehr nett ist, um ins Fahren reinzukommen. Die Line ist recht kurvig und sehr gut für Anfänger und Kinder geeignet. An gewissen Stellen sind viele Bremswellen in den Trails, was aber in fast allen Bikeparks der Fall ist. Der Trail hat mehrere Abschnitte, sodass gut zwischendrin Pause gemacht werden kann, ohne dabei andere Fahrer*innen zu stören. Wesentlich flowiger als der blaue Trail ist der rote. Egal ob man an seiner Geschwindigkeit, dem Kurvenfahren oder Jumpen arbeiten möchte, die rote Line ist dafür perfekt und macht sehr viel Spaß. Beide Trails haben einige North Shore Elemente, für ein wenig Abwechslung. Die Trails gehen am Berg entlang und beinhalten teilweise auch kurze Waldstücke. Am Ende kommen die unterschiedlichen Trails zusammen und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Jumps zu üben, allerdings auch um zusammen zu stoßen. Vorsicht ist daher geboten!
An die Downhill-Strecke haben wir uns noch nicht herangetraut (auch nicht nach zahlreichen weiteren Besuchen ). Das wird bei mir wahrscheinlich auch noch eine ganze Weile dauern. Jedoch kann man bestimmte Abschnitte der Strecke auch von den anderen Trails aus erkennen. Ich habe jedenfalls genug davon gesehen, um zu erkennen, dass ich noch nicht soweit bin. Vielleicht irgendwann😊
Verpflegungsmöglichkeiten
Direkt neben dem Lift befindet sich ein Restaurant, in dem zwischendurch oder danach Pause gemacht werden kann. Die Toiletten befinden sich unter dem Restaurant und sind kostenfrei zu benutzen. Ausrüstung und alle möglichen Arten von Mondraker-Bikes (vom Kinderfahrrad bis hin zum Downhill-Bike) können ebenfalls vor Ort ausgeliehen werden. Dafür sollte man aber früh genug dran sein, da die Schlange sehr schnell sehr lang wird und nur eine begrenzte Anzahl an Leihbikes zur Verfügung steht.
Bei unserem aktuellsten Besuch im Bikepark Brandnertal (Juni 2022) haben wir Ticketautomaten entdeckt, wo ihr eure Tickets problemlos holen könnt.
Generell kann gesagt werden, dass ein Ausflug zum Bikepark Brandnertal sich auf jeden Fall lohnt. Egal ob Familien oder Downhill-Profis, im Bikepark ist für jeden was dabei. Die Stimmung ist entspannt und ausgelassen, obwohl der Bikepark in den Sommermonaten auch mal sehr voll sein kann. Als E-Bike Fahrer*in muss man sich einige Blicke und Sprüche anhören, aber das ist ja fast überall der Fall😊 Obwohl ich, gerade am Anfang, sehr langsam unterwegs war wurde mir nie zu dicht aufgefahren und ich wurde auch nie von hinten angemotzt. Ein respektvoller Umgang zwischen den Biker*innen ist also auf jeden Fall positiv zu erwähnen. Die Aussichten, vor allem von ganz oben, sind absolut beeindruckend und haben uns zu einem kurzen Moment zum innehalten gebracht (was bei mir nicht so oft vorkommt).
Hier zur offiziellen Website des Bikeparks
https://www.bikepark-brandnertal.at
Fotos von
Sebastien Kaiser